Die geplante Unterkunft in Hoheneck hat über Monate hinweg die Gemüter, weit über die Anlieger der Hackstrasse hinaus, erhitzt. Das Landratsamt hatte geplant, am Ende der Sackgasse eine Unterkunft in Modulbauweise für 3,5 Millionen Euro für die Dauer von mindestens 18 Jahren zu bauen. Hierfür wäre allerdings eine Änderung des Bebauungsplans notwendig gewesen, über welche der Bauausschuss entscheiden musste.

Unsere Haltung zur Flüchtlingsunterkunft in der Hackstraße:
Uns Freien Wählern ist es besonders wichtig, die Bedenken der Anwohner und Gewerbetreibenden ernst zu nehmen und gleichzeitig praktikable Lösungen für die Unterbringung von Geflüchteten zu finden. Denn nur so kann Integration und ein soziales Miteinander erfolgreich gelingen.

Anstelle einer Großunterkunft für über 100 Menschen haben wir uns für eine kleinere und aus unserer Sicht sozial verträglichere Lösung in der Hackstraße  für maximal 50 Personen eingesetzt.

Bevor die Bauverwaltung dem Gemeinderat vorschlägt, für ein einziges Flurstücke Wohnen für Geflüchtete zuzulassen – insbesondere, wenn dies für andere Antragsteller zuvor nicht genehmigt wurde – fordern wir zunächst ein Gesamtkonzept für das Gewerbe- und Mischgebiet in und um der Hackstraße. Nicht zuletzt auch wegen der perspektivischen Entwicklung für Wohnen und Gewerbe des ehemaligen Krauthof-Areals. Nur so können wir eine nachhaltige Entwicklung am Stadteingang von Freiberg sicherstellen.

Wir sehen außerdem die bestehende Infrastruktur in Hoheneck, insbesondere Kindergärten und Schulen, bereits jetzt an ihrer Belastungsgrenze. Die Mensa im alten Heizungskeller fährt seit Monaten im 4-Schichtbetrieb, ab September fehlt ein Klassenzimmer für die zusätzliche Klasse und der Container für die Ganztagsbetreuung ist undicht und modert vor sich hin. Seit Jahren werden die notwendigen Investitionen geschoben.

Auch wenn unser Oberbürgermeister Matthias Knecht vom Landrat eine Reduzierung der Belegung auf knapp unter 100 Betten herunterhandeln konnte, hat damit das Landratsamt unsere Bedenken leider nicht zufriedenstellend ausräumen können.

Das Projekt ist für den Standort einfach deutlich zu groß.

Deshalb haben wir im entscheidenden Bauausschuss gegen die notwendige Änderung des Bebauungsplans gestimmt und eine Mehrheit bekommen.

Grundsätzlich setzen wir uns für eine sinnvolle Integration von Asylbewerbern und einen respektvollen Umgang miteinander ein. Wir möchten tragfähige Lösungen schaffen, die sowohl den Geflüchteten als auch den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort gerecht werden.